Irgendwann trifft es jeden: Der Blinker rechts funktioniert nicht mehr. Noch schlimmer, immer wenn rechts geblinkt wurde, knallte die Sicherung durch. Alle möglichen Fehlerquellen hatten wir geprüft, aber nichts Eindeutiges gefunden. Später haben wir dann herausgefunden, dass das blaue Kabel des Lenkstockschalters an der Lenksäule gequetscht war.
In unserem Teilelager hatten wir noch einen anderen Schalter. Allerdings ging bei diesem die Armaturen- und Standlichtbeleuchtung nicht. Wenn man vorsichtig am Hebel drückte oder zog, flatterte das Licht. Also blieb uns nichts anderes übrig, als den Lenkstockschalter komplett zu zerlegen. Eigentlich geht das ganz einfach, wenn Ihr in Ruhe arbeitet.
Die beiden Gehäusehälften sind durch vier Nieten verbunden. Zwei größere und zwei kleinere. Nehmt einen Bohrer und bohrt vorsichtig die obere Kante der kleineren Nieten ab. Anstatt der kleinen Nieten werden wir später Schrauben verwenden. Die großen Nieten muß man wiederverwenden, denn hier gehen später zwei Halteschrauben durch. Deshalb, seid vorsichtig bei den dicken Nieten, also die umgebördelte Stelle hochbiegen, damit man die Niete aus dem Gehäuse ziehen kann. Beim späteren Einbau muß die umgebogene Stelle dann wieder umgebördelt werden.
Nun hat man das Zeugs vor sich liegen: Unten sind die Nieten ersichtlich, und eine kleine Zentrierfeder. Von Vorteil ist es, erst einmal das Fett abzuwischen, aber denkt daran, die ganze Sache später wieder mit Polfett zu fetten.
Hier ist der Kontakt ersichtlich, der für die Standlichtfunktion und Armaturenbeleuchtung zuständig ist. Dieser Kontakt wurde nicht weit genug nach unten gedrückt, hatte kaum Verbindung zur unteren Kontaktnase. Somit schloß der Kontakt nicht ordentlich und das Licht flackerte.
Warum dieser Fehler? Eigentlich klar, wenn man sich den Schalthebel ansieht: Hier hat es in früheren Zeiten gekokelt und Kunststoff ist abgebrannt. Durch Drehen an dem Hebel werden normalerweise die Kontakte geschlossen. Jetzt drückt das geschmorte Teil nicht weit genug nach unten, so dass der Kontakt manchmal nur minimal, also alles andere als optimal, geschlossen wird. Daher das Flackern.
Auf dem Bild ist ersichtlich, um welchen Kontakt es sich handelt. Die untere Kontaktzunge müßte etwas hoch gebogen werden, damit der Restkunststoff des Hebels weiterhin den Kontakt schließen kann. Das haben wir mit einem Skalpell gelöst. Wir sind mit einem kleinen Skalpell zwischen Gehäuse und untere Kontaktzunge, so dass Spitze des Skalpells beim Biegen abbrechen sollte. Und das war perfekt, denn die abgebrochene Spitze hat sich perfekt eingeklemmt und die untere Kontaktzunge war nun etwas höher.
Hier sieht man das Skalpell.
An der Pfeilspitze ist genau ersichtlich, wo das abgebrochene Stück des Messers steckt, nämlich zwischen Gehäuse und unterer Zunge.
Nun müssen wir den Schalter wieder zusammenbauen. Als erstes kleine Muttern mit Schrauben in die Löcher der zwei kleineren Nieten befestigen. Man kann auch die Nieten erst hineinstecken und dann die Schrauben durch das Nietenloch einführen. Zusätzlich haben wir die Schraubenmuttern noch mit etwas Pattex-Klebestoff gesichert.
Bei den großen Nieten sind wir wie folgend vorgegangen: Wir haben ein Ende mit einer kleinen Bohrmaschine (Dremel) und mit einer Flexscheibe an ca. fünf Stellen ungefähr 3 mm eingekerbt. Nun können die Nieten wieder eingeführt und ganz simpel umgebördelt werden.
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